Matthäusgemeinde Mannheim

EVANGELISCHE MATTHÄUSGEMEINDE Mannheim Neckarau

Unser Profil / Schwerpunkte

Tradition und Moderne
Die Matthäusgemeinde verbindet kirchliche Traditionen und modernes Leben. Das wird bereits in unserem Kirchenbau deutlich: Die Matthäuskirche hat ein „altes“, neogotisches Äußeres; zugleich verströmt der Innenraum eine helle und zeitgemäße und einladende Atmosphäre.

Glauben und Leben
Wir sind ein wichtiger Akteur im Leben der Stadtteile Neckarau und Niederfeld: Durch Gottesdienste und zahlreiche Veranstaltungen für Groß und Klein bieten wir Impulse, wie der christliche Glaube im Alltag gelebt werden kann. Wir geben Raum für Besinnliches und Kulturelles.

Ein besonderes Highlight ist unser Gemeindefest, das jedes Jahr rund um das erste Juli-Wochenende stattfindet. Durch dieses Fest fühlen sich die unterschiedlichsten Alters- und Bevölkerungsgruppen angezogen und eingeladen.

Der Neckarauer Dreiklang
Neckarauer Dreiklang – das bedeutet eine enge Vernetzung und Kooperation zwischen der Matthäusgemeinde Neckarau, dem Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium (Bach) – einem Gymnasium der Schulstiftung der Evangelischen Landeskirche Baden – und der Gemeindediakonie Mannheim. Seinen Ausdruck findet der Neckarauer Dreiklang im Zusammenwirken und in zahlreichen gemeinsamen Aktivitäten. Dabei verbinden vielfältige Beziehungen die Matthäusgemeinde, die diakonische Arbeit der Gemeindediakonie und das Gymnasium miteinander.

Lange Tradition des Zusammenwirkens
Diakonisches Handeln hat in allen drei Einrichtungen eine lange Tradition, die bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts zurückreicht. Inmitten der Gemeinde wurden nach dem Zweiten Weltkrieg, als Antwort auf konkrete Notlagen, Einrichtungen der Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe von Pfarrer Erich Kühn aufgebaut.
Über Jahrzehnte ist so eine umfangreiche Anzahl von Einrichtungen und Diensten entstanden, in denen zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich für menschliche und fachgerechte Förderung sowie Pflege und Begleitung sorgen. Menschen mit Behinderung nehmen ganz selbstverständlich am Leben in der Gemeinde und in Neckarau teil und gestalten es auf ihre Weise mit.
Die bereits damals enge Verflechtung von Gemeinde, Schule und Diakonie war vor 60 Jahren etwas Besonderes und ist es bis heute geblieben.
Das Umfeld der meisten Menschen hat sich dahingehend verändert, dass Erfahrungen mit Tod, Alter, Krankheit, Armut und Behinderung nicht mehr wie früher selbstverständlich zur Alltagswirklichkeit der Schüler*innen gehören. Durch das Zusammenwirken mit der Gemeindiakonie Mannheim und der Matthäusgemeinde lernen die Schüler*innen des Bach ihnen oft fremde und unvertraute Bereiche unserer Lebenswirklichkeit kennen und erfahren konkret, was es heißt, jedes menschliche Leben in all seinen Möglichkeiten und auch in seinen Verletzungen als Ebenbild Gottes zu respektieren.

Gelebte Inklusion im Neckarauer Dreiklang
Dabei spielt das Thema „Inklusion“, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, in vielen Bereichen der drei Einrichtungen des Neckarauer Dreiklangs eine beachtliche Rolle.
Die ersten regelmäßigen Kontakte haben die Schüler*innen des Bach bereits in der 6. Klasse durch die musikalisch-spielerische Gestaltung der zentralen Geburtstagsfeiern im Senioren- und Pflegeheim Wichernhaus.
Die 8. Klassen lernen gruppenweise in einem mehrwöchigen Blockunterricht eine der Einrichtungen der Gemeindediakonie Mannheim näher kennen. Dazu gehört auch die Begegnung mit oft mehrfach behinderten Kindern beim gemeinsamen Essen, bei Spiel und Sport. Ab Klasse 8 besteht individuell die Möglichkeit, sich im „Neckarauer Halbjahr“ ehrenamtlich jeweils zwei Stunden pro Woche diakonisch zu engagieren.
Zum Angebot des Gymnasiums gehören außerdem Seminarkurse zu ethischen Fragestellungen und das Wahlfach Diakonie in der Kursstufe, in dem die Schüler*innen theologische, philosophische und soziologische Grundfragen und Theorien des Zusammenlebens von Menschen in unserer Gesellschaft kennenlernen und ihre eigenen Erfahrungen reflektieren.
Die Schüler*innen der 09./10. Klasse absolvieren ein 2-wöchiges Sozialpraktikum in den benachbarten Wohnhäusern, in einer der Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder in einem der Tagesförderzentren.

Diakoniepraktikum der Konfirmanden schafft Nähe und Reflexion
Im Konfirmandenunterricht der Matthäusgemeinde kommen die Jugendlichen in direkten Kontakt mit den Menschen, die in den Einrichtungen der Gemeindediakonie leben und arbeiten. Dadurch wird bei den Konfirmandinnen und Konfirmanden ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass Menschen mit Behinderungen als Geschöpfe Gottes die gleiche Würde besitzen wie so genannte nicht behinderte Menschen. Das Diakoniepraktikum wird an einem „Diakonietag“ reflektiert. Die Konfis stellen die Ergebnisse in einem von ihnen gestalteten Gottesdienst vor.

Glauben erleben in inklusiver Gemeinschaft
Die Matthäusgemeinde ermöglicht in enger Zusammenarbeit mit der Gemeindediakonie das Erleben einer inklusiven Glaubensgemeinschaft. So sind die regelmäßig stattfindenden Kindergottesdienste inklusiv. Kinder mit und ohne Behinderung feiern gemeinsam Gottesdienst. Die inklusive Kinderbibelwoche, die jedes Jahr in den Herbstferien stattfindet, ist ein besonderes Highlight. Für eine Woche erleben die Kinder Bibelgeschichten, sie basteln und spielen gemeinsam. Mitarbeiter*innen des Margarete-Blarer-Hauses sind in Vorbereitung und Durchführung der „KiBiWo“ eingebunden.
Unter dem Motto „Glaube inklusiv“ bietet die Matthäusgemeinde in enger Kooperation mit der Gemeindediakonie Mannheim seit 2015 einen inklusiven Glaubenskurs für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten an. Jedes Jahr im Zeitraum von Januar bis April sind Menschen mit und ohne Behinderung eingeladen, sich in 4 Kurseinheiten einem Glaubensthema anzunähern. Dabei profitieren die Bewohner*innen des Johannes-Calvin-Hauses und des Katharina-Zell-Hauses ebenso vom gemeinsamen Lernen wie andere Menschen, die der Matthäusgemeinde angehören.
Die Teilnehmer*innen können dabei neu und völlig anders an Glaubensinhalte herangehen. Dabei tritt die kognitive Herangehensweise in den Hintergrund; es werden eher haptische, sinnesorientierte, musikalische, künstlerische (Glaubens-) Erfahrungen ermöglicht. Auch der konkrete Umgang zwischen Menschen mit und ohne Behinderung spielt eine entscheidende Rolle und gehört zu den Hauptlernzielen des Kurses.

Glaube – Bildung – Inklusion

Der Neckarauer Dreiklang lebt vom Zusammenspiel der Besonderheiten, die die drei Institutionen einbringen. Der Glaube der Kirche bleibt nicht bei sich, sondern äußert sich im diakonischen Handeln ebenso wie in der Umsetzung des reformatorischen Bildungsanliegens. Schule, Diakonie und Gemeinde beeinflussen, verändern und stärken sich gegenseitig.

Platz für Kinder und Familien, Freiräume für Jugendliche
Ein Schwerpunkt unseres Gemeindelebens ist die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Junge Menschen und Familien sind uns wichtig. Kinder sollen sich in der Gemeinde wohlfühlen. Sie sind nicht nur unsere Zukunft, wie oft gesagt wird, sondern sie bilden und prägen vor allem unsere Gegenwart. Wir wollen den Kindern Werte vermitteln, die ihnen helfen, ihr Leben zu meistern. Jugendliche sollen im Konfirmandenunterricht oder bei Aktionen im Jugendkeller die Freiräume bekommen, die sie brauchen, um sich auszuprobieren und um ihren Platz in der Welt zu finden.

Kindergärten/Kinderkrippen
Auf dem Gebiet der Matthäusgemeinde liegen drei evangelische Kindergärten. Eine dieser Einrichtungen beherbergt auch eine 4-gruppige Kinderkrippe für Kinder unter 3 Jahren. Der pädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen liegt ein evangelisches Profil zugrunde. Dies beinhaltet das Kennenlernen christlicher Traditionen sowie Werte wie Toleranz und interkulturelle Sensibilität.

Cross’n’Groove, Konzerte
Unsere Konzertreihe „Cross’n’Groove“ bietet Rock, Pop, Kabarett und vieles mehr in ungewöhnlicher Umgebung: In der Matthäuskirche treten Künstler auf, die für außerordentlich gute Konzerte und Veranstaltungen stehen. Xavier Naidoo, Hans-Peter Schwöbel, Joy Fleming oder Uwe Ochsenknecht gehören zu den Gästen, die bereits in der Matthäuskirche gastiert haben.

Daneben zeichnet sich die Matthäuskirche als Ort für viele weitere – zum Teil hochkarätige – geistliche und weltliche Konzerte sowie durch Kunstausstellungen aus. Durch die kulturellen Aktivitäten werden auch kirchenferne Menschen angesprochen.

Seniorenheime
Enge Kontakte gibt es mit dem Seniorenheim Wichernhaus und dem Pflegeheim in der Neckarauer Straße 15. Dort finden regelmäßig im Wechsel mit der katholischen Seelsorgeeinheit Südwest Gottesdienste statt. Darüber hinaus besuchen wir in ökumenischer Zusammenarbeit alle Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims zu Weihnachten und zu Ostern. Im Wichernhaus finden zu besonderen Feiertagen Abendmahlsgottesdienste statt, bei denen die Bewohnerinnen und Bewohner, die ihren Raum nicht verlassen können, ein Zimmerabendmahl empfangen können.

Ökumene
Zum Profil der Matthäusgemeinde gehört die Ökumene. Wir arbeiten eng mit der katholischen St.- Jakobus-Gemeinde zusammen. Jedes Jahr im Herbst findet eine ökumenische Woche statt. Ökumenische Gottesdienste sind ein fester Bestandteil des Kirchenjahres. Der ökumenische Gottesdienst beim Stadtteilfest sowie die Beteiligung der Matthäusgemeinde an der Fronleichnamsprozession sind Höhepunkte des ökumenisch gelebten Glaubens in Neckarau.

Internationale Kontakte – Jugendbegegnungen
Die Matthäusgemeinde unterhält rege Kontakte zu zwei Partnergemeinden. In Südpolen liegt die lutherische Gemeinde Bielsko-Biała. Die Gemeinde St. Paul's in Fleetwood/Pennsylvania (USA) ist Teil der U.C.C. (United Church of Christ). Mit beiden Gemeinden finden regelmäßig Jugendbegegnungen statt. Auch gegenseitige Besuche von Erwachsenen gehören zu unseren Aktivitäten. Die Partnerschaften dienen dazu, junge Menschen mit unterschiedlichen Glaubenstraditionen und kulturellen Hintergründen zusammenzuführen und so zu einer Horizonterweiterung auf verschiedenen Ebenen beizutragen. Zahlreiche Freundschaften sind aus unseren internationalen Kontakten erwachsen.